Ich wohne seit 2002 in Bremen – viele Jahre nun schon. Wow, ich bin gerade selbst erstaunt 😊. Ich kenne die Stadt also mittlerweile ziemlich gut und sie ist mir ans Herz gewachsen und die Fischköppe auch. Bremen hat viel zu bieten. Wenn du aber nur ein langes Wochenende in Bremen hast, habe ich diese Bremen Tipps für dich – für ein unvergessliches Wochenende in der schönen Hansestadt im Norden.
MOIN sagen
- MOIN ist die Begrüßung zu jeder Tages- und Nachtzeit.
- MOIN ist ein Lebensgefühl.
- MOIN ist Kult.
Wenn du mehr „Bremisch“ lernen willst, schmöker doch mal hier – ansonsten kommst du mit MOIN (ja, und es reicht einfach MOIN – mehr ist schon Gesabbel ;-)) schon ordentlich weit.
Die Innenstadt zu Fuß erkunden
Bremen kann man im inneren Kern super zu Fuß erkunden und dabei die wichtigsten Wahrzeichen Bremens abklappern. In der städtischen Einkaufsmeile – Sögestraße und Obernstraße – gibt es eher die typischen Einkaufsketten zu sehen.
Durch die Obernstraße selbst fahren auch Straßenbahnen, hier etwas Vorsicht walten lassen, da die nur leicht summen und man sie im „Shoppingrausch“ schnell überhören und übersehen kann. Wenn du mehr Individualität möchtest und Shopping in Bremen auf deiner Agenda ganz oben steht, besuch gern die kleinen Boutiquen im bunten Viertel oder die überdachten Einkaufspaläste Weserpark, Waterfront oder den Ochtum Park mit seinen Outlets in Stuhr bei Bremen.
Bremer Kaffeemühle
Ein guter Startpunkt für die Erkundung von Bremen’s City ist der Bahnhofsvorplatz. Auf dem Weg zur „Sögestraße“, überquerst du eine kleine Brücke. Hier werden die meisten Touristenbilder Bremens gemacht. Ein Blick nach rechts und du hast einen herrlichen Blick auf die Bremer Mühle in den Wallanlagen. Im Sommer ist die kleine Grünfläche davor mit bunt angelegten Blumenbeeten dekoriert – ein hübsches Motiv mit dem kleinen Fluss und der alten Mühle dahinter. In der Kaffeemühle selbst befindet sich ein Restaurant im malerischen Ambiente.
Die Schweine in der Sögestraße
Am Anfang der „Sögestraße“ befindet sich eine bronzene Figurengruppe, der „Schweinehirt und seine Herde“. Damals trieben die Hirten Ihre Schweine (Söge: plattdeutsch für Sauen) von hier zur Bürgerwerde. So erhielt die Sögestraße Ihren Namen: Heute verabredet man sich häufig „bei den Schweinen“, wenn man einen zentralen Treffpunkt zum Stadtbummel in Bremen ausmacht.
Café Knigge
In der Bremer Sögestraße befindet sich ein sehr altes Kult-Café: das Café Knigge. Es eröffnete 1898 und heute noch tummeln sich dort viele Besucher – von Wiederkehrern bis Touristen. Für alle die auf üppige Torten mit einem Kännchen Kaffee in alter Manier nicht verzichten wollen, lohnt sich definitiv ein Besuch.
Die Bremer Stadtmusikanten
Offen gesagt, habe ich sie das erste Mal übersehen, als ich „auf der Suche nach den Bremer Stadtmusikanten“ war. Sie befinden sich linker Hand an der Stirnseite des Rathauses. Allzu groß und imposant sind sie nicht geraten und leichte Enttäuschung machte sich bei mir breit, als ich die 4 Gesellen erstmalig erblickte 😊. Dennoch gehören die Bremer Stadtmusikanten als typisches Wahrzeichen der Stadt zu Bremen, wie das Weserstadion und die Liebe zu Werder Bremen. JEDER besucht sie. Reibe die Vorderläufe oder die Schnauze vom Esel, das bringt Glück.
Das Bremer Rathaus mit dem Bremer Ratskeller
Das Rathaus in Bremen ist ein wunderschönes, imposantes Gebäude. Das Bremer Rathaus kann man hervorragend vom Marktplatz in Bremen betrachten und dabei „Leute gucken“. Nach so viel Kultur und beeindruckenden Gebäuden gönn dir einen Kaffee auf dem Marktplatz im „Beck am Markt“. Im Sommer lässt es sich hier herrlich draußen sitzen und du kannst dem bunten Treiben auf dem Marktplatz zusehen.
Im Rathaus selbst befindet sich der Bremer Ratskeller, in dem man sehr gut und traditionell norddeutsch essen kann (am Wochenende vorher reservieren ist empfehlenswert). Das Bremer Rathaus als eines der bedeutendsten Bauwerke der Gotik zusammen mit dem Bremer Roland, dem Schutzpatron der Stadt, gehören seit 2014 zum UNESCO Weltkulturerbe.
Auf dem Marktplatz mach dich auf die Suche nach dem „Bremer Loch“, werfe ein paar Cent hinein und lausche, was du für Tiergeräusche hörst.
Der Bremer Dom & die Tradition Treppenfegen
Vom Bremer Loch entdeckst du schon ein weiteres beeindruckendes Bauwerk: Den Bremer St. Petri Dom. Bereits seit über 1200 Jahren steht an dieser Stelle eine Kirche. Nach mehrfacher Zerstörung und Wiederaufbau entstand im 11. Jahrhundert diese Basilika. Eine Besichtigung des Doms lohnt sich.
Öffnungszeiten des Bremer Doms:
- Montag – Freitag: 10 – 17 Uhr
- Samstag: 10 – 14 Uhr
- Sonntag: 14 – 17 Uhr
Am Wochenende kannst du auf den Stufen des Bremer Doms oft diese Tradition beobachten:
Das Domtreppenfegen.
Das Fegen des Doms ist ein Geburtstagsbrauch aus Norddeutschland. Männer oder Frauen, die 30 werden, aber noch unverheiratet sind, müssen gnadenlos ranklotzen: Männer „dürfen“ Kronkorken auf den Stufen des Bremer Doms zusammenfegen und Frauen können Türklinken putzen (in Schaltjahren ist es genau umgekehrt).
Die Tradition sagt: Nur eine Jungfrau kann sie von diesen Höllenqualen erlösen und frei küssen. Das Treppenfegen ist ein lustiges Spektakel, für das man seine Freunde für Ihre „einjährigen Kronkorken-Sammelaktionen“ und „kreativen Kostümentwürfe“ gerne mal zum Mond schießen will.
Durch den Schnoor schlendern und den Altstadt-Flair aufnehmen
Zum Schnoor fällt mir ein Wort ein: süß.
Im Bremer Schnoorviertel findest du hanseatische Tradition und Geschichte. Der Schnoor in Bremen ist der älteste Stadtteil von Bremen und zieht jährlich Tausende Besucher an. Seinen Namen verdankt der Schnoor den kleinen, pittoresken Häusern, die sich wie Perlen auf einer Schnur aneinanderreihen. „Snoor“ ist das niederdeutsche Wort für „Schnur“. Fischer und Seeleute bewohnten einst das Schnorr, da nebenan die Balge und ein Nebenarm der Weser verlief.
Es ist gemütlich, urig und in den kleinen, engen Gassen und Winkeln fühlt man sich als Besucher von dem niedlichen Charme des Altstadtkerns magisch angezogen. Wenn du an den vielen Restaurants, Cafés und Kneipen vorbeischlenderst, erkennst du noch die historische Bausubstanz, die in den vergangenen Jahrzehnten aufwändig restauriert wurde. Bremens ältester Stadtteil hat zahlreiche Kultureinrichtungen wie Theater, Varietés, Galerien und Museen. Man kann in kleinen Kunsthandwerksbetrieben und Antiquitätengeschäften mit einem außergewöhnlichen Sortiment stöbern und das Altstadtflair auf sich wirken lassen.
Empfehlen kann ich dir die Nachtwächter-Erlebnisführung in Bremen, bei der du auf den Spuren der Vergangenheit wandelst und die Historie von Bremen kennen lernst.
Flanieren an der Schlachte – Die Weserpromenade in Bremen
Im Sommer ist es in den Biergärten der Schlachte „rappeldickevoll“ und du bekommst kaum einen Platz. Nach Feierabend heißt es dann: Bierchen, Weinchen oder Cocktail an der Schlachte mit Kollegen oder Freunden genießen und für viele natürlich auch: sehen und gesehen werden 😉. Die Schlachte wird nicht ohne Grund Bremens Flaniermeile genannt.
Im Sommer finden auch viele Veranstaltungen statt wie z.B. der Kajenmarkt am Samstag (Mai bis September), das Entenrennen oder die Lampignionfart auf der Weser während der Maritimen Woche statt.
Im Winter macht man es sich eben drinnen, in einer der vielen Lokale, gemütlich oder freut sich auf den „Schlachtezauber“ – das mittelalterliche Dorf in der Vorweihnachtszeit. Hier leuchten viele kleine blaue Lichter in den Bäumen, es riecht überall nach leckeren Köstlichkeiten und man taucht ein in mittelalterliches Geschehen abseits vom kommerziellen Weihnachtsmarkt der Stadt.
Am Osterdeich liegen und auf die Weser gucken
„Wir sind Osterdeich“.
Wenn Werder spielt, herrscht Ausnahmezustand am Osterdeich. Solltest du Fußball-Fan sein und die Chance hat, sollte man das Flair des Weserstadion und die Stimmung mitnehmen und danach eine der typischen Werder-Kneipen besuchen.
Im Sommer kann man am Osterdeich herrlich flanieren, Fahrrad fahren, inlinern, grillen oder einfach nur auf einer Decke chillen. Eine Überfahrt mit der Fähre zur anderen Weserseite zum Café Sand lohnt sich. Hier kann man in der Weser baden gehen, Beachvolleyball spielen oder mit leichtem beach feeling was leckeres trinken oder essen
Das Bremer Viertel besuchen – bunt, quirlig und alternativ
Das Viertel ist eines meiner liebsten Stadtteile: es ist schräg, bunt, quirlig und der alternativste Szene-Stadtteil von Bremen. Hier habe ich auch mal eine Zeit gewohnt und das Viertel ist einfach Kult. Es ist einfach immer was los da. Ich liebe das Viertel mit all den kleinen süßen Läden zum Bummeln, lecker essen in vielen vegetarischen und veganen Bistros und Cafès und kultigen Bars, Kneipen und „echten Absteigen“ (liebevoll gemeint 😉), zum Beispiel dem Heartbreakers im Bermuda-Eck.
Das Nationalgericht Knipp essen – mehr Fischkopp geht nicht!
„Bremer Knipp“ ist ein typisches Bremer Nationalgericht – sehr deftig und lecker – und ist eine Art Hackgrütze, auch „Hackewack“ genannt. Sieht mit seiner braunen Farbe und undefinierbaren Konsistenz zwar zugegeben etwas seltsam aus, ist aber irre lecker! Verspeist wird diese „Grützwurst“ nur mit Brot oder (mein Favorit) am besten mit krossen Bratkartoffeln und saurer Gurke.
Meine Empfehlung für die besten Knipp-Restaurants in Bremen:
Gasthof zum Kaiser Friedrich im Schnoorviertel – Rustikal und urig mitten im Schnoor.
Der Gasthof liegt direkt im Schnoorviertel – der Altstadt von Bremen – und ist einer der ältesten Restaurants in Bremen. Im Innern ist es seit Jahrzenten unverändert, hier sind die Uhren irgendwie stehen geblieben und du kannst in alter Tradition leckere norddeutsche Küche (wie z.B. auch Bremer Labskaus, Matjes, Krabben) genießen.
Ratskeller – Bremen in der Innenstadt – Authentisch, feudal und traditionsreich
Der Bremer Ratskeller befindet sich direkt in den Untermauerungen des Bremer Rathauses und gehört zum Weltkulturerbe.
Die Überseestadt besuchen – ein Spaziergang mit industriellem Charme
Die Überseestadt in Bremen ist logistisch noch nicht so erschlossen, wie es ursprünglich mal der Plan war, aber entwickelt sich stetig weiter und bietet mittlerweile auch viele Veranstaltungen oder Führungen.
Ich finde die Überseestadt ist perfekt zum spazieren gehen, leckere Restaurants austesten und bietet mit seinem industriellen Charme eine tolle Fotokulisse für Hobbyfotografen.
Rad fahren in Bremen
Bremen ist eine absolute Fahrrad-Stadt. In keiner anderen Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern nutzen mehr Menschen das Rad als in Bremen. Mit dem Fahrrad kann man die Stadt bestens erkunden, Fahrradwege in Bremen sind hervorragend ausgebaut, nur ein gutes Schloss ist zu empfehlen 😉. Es gib um Bremen tolle Fahrradstrecken. Ist die Zeit knapper, empfiehlt sich eine entspannte Tour durch die Innenstadt oder entlang der Weser .
Spazieren im Bürgerpark oder Rhododendronpark
Hinter dem berühmten Parkhotel Bremen erstreckt sich dieser wunderschöne Park für jedermann. Der Bürgerpark ist der größte und schönste Park Bremens und eignet sich zum spazieren gehen, joggen, Tiere im Tiergehege anschauen, Genießen von Freizeitaktivitäten wie Yoga, Frisbee, Tischtennis, Minigolfen, Rudern und hat auch kulinarisch etwas zu bieten. Ich gehe sehr gern ins Emma am See oder in die Waldbühne – ein echtes Kultobjekt im Bürgerpark. Im August kann man im Bürgerpark die kulturelle Veranstaltung „Shakespeare im Park“ – Theateraufführungen unter freiem Himmel der Shakespeare Company – genießen.
Der Rhododendron Park, der im Mai mit seinen prächtigen Rhododendron-Blüten einen einzigen Farbenrausch bietet, ist ein perfekter Ort für Blumen- und Pflanzenfreunde. Die Rhododendron-Blüte im Mai solltest du echt nicht verpassen!
Inlinern im Blockland
Ist dir Rad fahren nicht genug und spazieren gehen zu langweilig, kannst du Bremen auch fantastisch auf Inlinern erkunden. Eine super Strecke führt dich mitten durch Blockland – wie ich immer sage „das kleine Auenland“. Nur wenige Minuten von der Bremer City entfernt erstreckt sich das Blockland, ein kleines Naherholungsgebiet mit Kultfaktor. Hier ticken die Uhren etwas anders – „ein Dorf in der Stadt“ irgendwie. Das Blockland ist sehr landwirtschaftlich geprägt und es gibt wohl mehr Kühe als Menschen würde ich behaupten 😉.
Kleiner Geheimtipp: Probier das „Milch zapfen“ und ein leckeres Bioeis bei Kaemana aus.
Werder Bremen anfeuern im Weserstadion
Wenn du Fußball Fan bist – und in Bremen schlagen die Herzen grün-weiß, ist der Besuch im Weserstadion während der Saison ein Muss. Die Stimmung im Stadion ist unbezahlbar. Die Stadionwurst ist Kult – Werder ist geil – mehr zu sagen ist an dieser Stelle kaum erforderlich 😊.
Werder-Liebe – ist Bremen-Liebe.
Übernachtungstipps für Bremen
Shopping, Kultur und Sightseeing in Bremen sind anstrengend – da freut man sich auf ein bequemes Bett zur Erholung. Je nachdem wie dein Anspruch ist und dein Geldbeutel aussieht, kommen hier meine Empfehlungen fürs zentrale Übernachten in Bremen.
Schicke Hotels in City-Nähe
Dorint Park Hotel Bremen
Schick, dekadent, erstklassig – mitten im Bremer Bürgerpark gelegen, eine erstklassige Hotel-Adresse in Bremen
Atlantic Grand Hotel
Edles Hotel in prominenter Altstadt-Lage mit hervorragender Küche, 4 Sterne-Luxus mit toller Dachterrasse und Innenhof
Atlantic Universum
Im Technologiepark direkt in der „grünen Lunge“ Bremens am Universum – dem Bremer Science Center
Maritim Bremen
Nobel geht die Welt zu Grunde – Zwischen Hauptbahnhof und Bürgerpark – Idealer Ausgangspunkt für Unternehmungen
Steigenberger Hotel Bremen
Luxushotel direkt an der Weser in der Überseestadt – Fitness, Wellness und Kultur
Das GOP Varieté-Theater Bremen befindet sich direkt nebenan, hier gibt es auch oft gute Kombi-Angebote.
Designhotel Überfluss Bremen
Zeitloses Designer-Hotel mit tollem Blick über die Weser, Rooftop-Bar und Spa-Bereich
Low Budget Hotels Bremen City
Günstige Hostels Bremen City
Privatunterkünfte
Hier gibt es eine Vielzeit und ich setze auf air bnb.
Stadtteile, die ich dir generell in zentraler Lage empfehlen kann:
- Bahnhofsvorstadt
- Neustadt
- Altstadt
- Steintoor
- Viertel
- Fesenfeld
- Schwachhausen
- Hohentoor
- Buntentoor
- Findorff
- Peterswerder
Bist du ein Wiederholungstäter oder willst du einfach mehr über die Hansestadt Bremen erfahren? Egal – Bremen lohnt sich immer für einen kleinen Wochenende-Trip.