Akzeptanz für Dinge, die wir nicht ändern können. Das klingt schon so „unsexy“ und ja – das ist es auch irgendwie. Da kommt direkt mein innerer Rebell in mir hoch. Ein Motto in meinem Leben – in nicht zufriedenstellenden Situationen – ist ja immer: Love it, change it or leave it.
Was ist aber, wenn wir es weder lieben, noch ändern, noch verlassen können?
Was ist, wenn wir die bittere Pille einfach schlucken müssen, obwohl sich alles in uns dagegen sträubt und innere Wut oder sogar Machtlosigkeit aufkommen?
Da dieses Thema ein echtes Lebensthema bei mir ist und sich immer mal wieder zu Wort meldet, geht es heute genau darum in meinem Blogartikel.
Es gab in meinem Leben viele solcher Situationen, in denen ich wertvolle Tipps echt bitter nötig gehabt hätte, wie ich mit einer derartigen Situation umgehen kann. Mein Freigeist, mein Individualismus und mein Unabhängigkeitsstreben sind eben so groß, dass ich es nie mochte „mit dem Strom zu schwimmen“, sondern mir immer selbst eine Meinung von den Dingen machen wollte und ich oft Dinge hinterfragte und zum Guten ändern wollte.
Das ist grundsätzlich auch gut, finde ich. Und dennoch gibt es leider genug Situationen, die wir nicht einfach so verlassen können oder manchmal auch gar nicht wollen. In denen wir schlichtweg festhängen – mit denen wir konfrontiert sind.
Wie kann ich am besten mit Situationen umgehen, die sich nicht ändern lassen?
Eine ganz alltägliche Situation ist der Straßenverkehr. Egal, ob du Auto fährst oder die Bahn nimmst, irgendwann kommst du in eine Lage, wo es nicht weiter geht. Du weißt, du hast einen dringenden Termin und auf Grund des Staus, diverser Baumaßnahmen, Unfälle oder Bahnumleitungen wirst du definitiv zu spät kommen. Du wirst nervös, Wut und Ärger steigen in dir auf, du denkst daran, wie du völlig abgehetzt zu deinem Termin kommst und bist jetzt schon völlig entnervt. Du kannst aber nichts machen, du stehst an der Haltestelle oder im Stau mit deinem Auto und kannst einfach nichts anderes machen, als zu warten. Nichts bewegt sich und du wirst immer nervöser.
Wer kennt sie nicht, diese Situationen und natürlich – gemäß Murphys Law – genau an den Tagen, wo du es so gar nicht gebrauchen kannst. Alle anderen um dich herum sind ebenso genervt und tun es lauthals kund. Das überträgt sich auch auf dich und du wirst wütender.
Was tun?
Die Wahrheit ist: nichts. Denn du kannst nichts tun, um genau diese Situation gerade zu ändern. Das einzige, was du tun kannst, ist: dich in Akzeptanz zu üben, die Situation eben hinzunehmen. Aber genau diese Akzeptanz zu haben – vor allem in noch weitaus unangenehmeren Situationen als nur die Verkehrslage – ist alles andere als leicht. Unser Ego wird getriggert und das gefällt uns so gar nicht, denn so können wir die Situation ja nicht selbstständig unter Kontrolle bringen.
Meine 7 Tipps, wie du akzeptieren kannst, was du nicht ändern kannst
- 1. Cool down
Du ärgerst dich gerade schwarz, wetterst wie ein Rohrspatz, die ganze gute Laune von heute Morgen ist blitzschnell verloren gegangen und dein Puls steigt. Sprich: du erlaubst dieser kleinen nicht veränderbaren und relativ banalen Situation, dir den Tag versauen zu lassen. Körperlich merkst du es auch, dein Puls erhöht sich und es steigt leichte Panik und Wut auf. Ist es das alles wert? Nö, so gar nicht. Also cool down: Leg dir dein Lieblingslied auf die Ohren und versuche einfach ein bisschen runterzkommen und der Situation nicht zu viel Raum zu geben, denn sie geht vorüber.
- 2. Lass ihn raus den Tiger
Du liest richtig: das ist genau die konträre Variante zu Tipp 1. Aber seien wir ehrlich: es kann uns auch mal helfen, mächtig über die Situation zu schimpfen, den Druck und den aufgestauten Ärger für einen kurze Moment raus zu lassen und sich dadurch einfach Luft zu machen. Das kann befreien! Wichtig ist aber – und das ist die Gefahr dabei – nicht zu lange in dieser Situation zu bleiben, die uns eben nicht viel bringt, wenn sie zu lange anhält. Dann verdirbt sie uns die Stimmung und der Tag läuft einfach mies weiter. Da wirkt dann ganz klassisch: Das Gesetz der Anziehung. Du ziehst das an, was du denkst.
- 3. Tief atmen
Das klingt jetzt vielleicht total banal. Aber Atmen ist eines der wichtigsten Tools in angespannten, angstvollen oder stressigen Situationen. Atme 5 Sekunden tief ein – halte den Atem an für 5 Sekunden an – und atme 5 Sekunden wieder aus. Wenn du magst, kannst du auch deine Hände vorm Körper mitnehmen beim Ein- und Ausatmen. Konzentriere dich dabei nur auf das Atmen. Wenn du diese kurze Übung gemacht hast, wirst du schon merken, dass du innerlich ein klein bisschen mehr Ruhe und vielleicht auch ein klein wenig mehr Klarheit im Kopf gewonnen hast.
- 4. Analysiere die Situation
Dieser Tipp hängt eng mit Tipp 1 zusammen. Wenn du ein sehr logisch denkender, analytischer Mensch bist, wird dir diese Denkübung sogar sehr helfen. Schau mal genau hin in die Situation: was sind die ganz konkreten Fakten. Mach dir die Situation glasklar bewusst, ohne sie direkt zu bewerten. Was ist eigentlich genau los? In dem Ball mit dem Verkehr: Du steckst fest, wirst vermutlich zu spät kommen. Nicht mehr und nicht weniger – und auch treten die ganzen eventuellen Szenarien, die du im Kopf schon ausmalst, gar nicht ein (du bist nicht verdammt, es gibt auch andere Menschen, denen das passiert und ja: sowas passiert halt mal 😉).
- 5. Es ist wie es ist
Da gefällt mir die Köllner Version: Et es wie et es – und das mit einem entspannten Lächeln.
Ich weiß, genau das ist ein Satz, den du nun am wenigsten von anderen hören wirst, aber vielleicht ist es ja anders, wenn du ihn dir selbst sagst 😊. Betrachte es einfach nüchtern. Das ist nun so passiert und lässt sich gerade eben nicht massiv schnell ändern. Du kannst dich natürlich den ganzen Tag darüber weiter aufregen und diese negative Energie mit in den Tag nehmen – du kannst es aber auch hinnehmen und dir sagen: Ok, das ist jetzt da und das ist ok.
- 6. Eine Lösung für das Problem
Wir Menschen sind darauf konditioniert für alle Probleme eine Lösung zu finden. Aus dem Grund sind wir dann ja so innerlich angefasst. Unser Kopf befasst sich damit, wie komme ich hier raus, wie ist die Lösung. Das Ego packt dann gern noch eine Schippe drauf: Wer ist Schuld an der Misere und warum passiert ausgerechnet mir das? Nunja – beides ist nicht wirklich zielführend.
Um mal wieder auf den doofen Verkehr zurück zu kommen, gibt es hier eine Lösung? Du könntest zur nächsten Haltestelle gehen und damit dir einfach die Beine vertreten. Wenn du im Auto bist, kannst du die Musik laut aufdrehen und mitsingen. Vielleicht erfreust du den Fahrer auf der Spur neben dir damit sogar? Oder du greifst zum Telefon und machst ein paar Anrufe – wünscht vielleicht einfach mal einem Herzensmenschen einen schönen Tag und überrascht ihn damit sehr. Jeder Mensch ist kreativ und findet in der Situation eine kleine Ersatzbeschäftigung, die ihn fröhlicher stimmt, als sich weiterhin sinnlos aufzuregen.
- 7. Perspektivenwechsel
Ich sehe genau, wie du die Augen verrollst 😉 aber ich verschone dich nicht mit dem einfachen Tipp: denke positiv. Welchen positiven Aspekt kannst du aus der Situation ziehen? Stell dir die Frage, was kann dir die Situation gerade Gutes beschweren? Du wirst etwas finden. Und sei es „nur“ der Herzensmensch, den du mit deinem Anruf erfreut hast, an einem Tag, an dem er es gerade so brauchte. Das Leben ist in Dualität – wo Licht ist, ist auch Schatten. Du kannst in jeder Situation etwas Gutes sehen, wenn du es willst.
Bei der Akzeptanz – von dem was oder wie es ist – geht es um das Annehmen. Und wie ich zu Beginn schon schrieb, nichts fällt mir persönlich schwerer als das. Ich habe aber lernen dürfen, dass das Annehmen von Dingen oftmals erst die Möglichkeit zur Veränderung mit sich bringt. Und das ist wieder etwas, was ich sehr mag: Veränderung.
Es klingt ein wenig paradox, aber genau so ist es: erst wenn wir die Dinge annehmen, können wir sie auch verändern. Wir können dann aktiv werden und den Lösungsraum für kreative Ideen aufmachen.
Mal wieder auf das Beispiel des Verkehrs zurück zu kommen: wenn ich mich stundenlang darüber weiter mächtig aufrege, schaffe ich es nicht, meinen Podcast in Ruhe zu hören oder meinen Herzensmensch anzurufen. Ich bin und bleibe in meinen negativen Emotionen und sie klebt den ganzen Tag an mir, weitere negative Situationen, die mich dann wieder weiter runterziehen, folgen. Somit bin ich in diesem verdammten Kreislauf der Negativität, den ich eigentlich gar nicht will.
Ich gebe zu, es bedarf einer gewissen inneren Stärke nicht veränderbaren Situationen mit dieser Gelassenheit entgegenzugehen. Wir werden einfach unruhig, wenn wir die „Kontrolle verlieren“ und keine Macht über eine Situation haben.
Wenn du aber deine emotionale Reaktion auf diese Situationen lernst zu verändern, geht es dir automatisch besser.
Was sind deine Tipps für die Akzeptanz, Dinge anzunehmen, die du nicht ändern kannst?
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